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Pflege Niedermoor Brunnlust in Moosbrunn

Der am Samstag, den 11. März 2017 vom Naturschutzbund NÖ organisierte Pflegeeinsatz in der Brunnlust war ein voller Erfolg.

 MoosbrunnZahlreiche Moosbrunner - allen voran Bürgermeister Gerhard Hauser und Umweltgemeinderat Ing. Günther Schätzinger - unterstützten den Einsatz tatkräftig. Unter den gut 40 freiwilligen Helfern befand sich diesmal auch eine Gruppe von Schülern aus Wien in Begleitung ihrer Eltern. Der Elternverein des Erich-Fried Realgymnasiums hatte einen Projektwettbewerb ausgeschrieben. “Ein Schüler hat unter dem Motto 'Naturschutz zum Angreifen' einen gemeinsamen Pflegeeinsatz mit dem Naturschutzbund als Idee eingereicht, und unter den Mitschülern zum Mitmachen geworben” freut sich die Organisatorin Mag. Gabriele Pfundner vom Naturschutzbund, über die zusätzliche Unterstützung. Der Einsatz zur Erhaltung der vielfältigen und seltenen Pflanzenwelt im Naturdenkmal wurde fachlich vom Biologen Dr. Norbert Sauberer von der Regionalgruppe Feuchte Ebene-Thermenlinie betreut. Ausgerüstet mit 6 Motorsensen, Rechen und Gabeln führte man im Kernbereich des Niedermoores die Mäharbeiten durch. Das Mähgut wurde mit Planen aus dem Moorbereich händisch herausgezogen. Oftmals dicht verfilzte Bereiche wurden freigelegt, um anderen Pflanzen den notwendigen Lebensraum zu geben. Folgende willkürlich herausgegriffene Zahlen und Fakten sprechen für sich: etwa 50 gefährdete Farn- und Blütenpflanzenarten wachsen in der Brunnlust: 36 Libellenarten (davon stehen 20 auf der Roten Liste) kommen in der Brunnlust und den unmittelbar benachbarten Feuchtwiesen vor. Zahlreiche Arten haben hier ihr einziges oder ein sehr wichtiges österreichisches Vorkommen: u.a. Hundsfisch, Bergeidechse, Wachtelkönig, Keilflecklibelle, Südliche Heidelibelle, Dickwurzeliges Löffelkraut, Vorblattloses Leinblatt. Eines der hochwertigsten Schutzgüter im Gebiet ist das Moor-Wiesenvögelchen, die am stärksten bedrohte Schmetterlingsart Europas. Sie ist nur aus Flachmooren der tiefen Lagen bekannt und in einigen Staaten Europas bereits ausgestorben. Allein diese Zahlen zeigen den Wert dieses Naturjuwels und die Dringlichkeit der Pflege. Ein Dank an alle Helfer die den ganzen Tag über durch die beschwerliche Arbeit ziemlich gefordert waren. Einen besonderen Dank gebührt dem örtlichen Landwirt Andreas Kögl, der das Pflanzenmaterial mit seinem landwirtschaftlichen Fuhrwerk abtransportierte. Insgesamt konnten so 9 Traktoranhänger voll Mähgut aus dem Gebiet entfernt werden. Hier geht es zu weiteren Fotos in der Fotogalerie ...

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